Montag, 26. Juli 2010
Die Angst vor Massenansammlungen
Seit ich mich erinnern kann, habe ich Angst vor Massenansammlungen. Dazu gehören Veranstaltungen mit unwahrscheinlich vielen Menschen - große Konzerte, Festivals, Fanmeilen und früher (wo es in Fussballstadien mehr Steh- als Sitzplätze gab) das Meiden von sehr gut besuchten Fussballspielen.
Ich habe keine Angst vor Menschen, doch es ist die Masse, die mir Angst macht. Es ist ihre schiere Unberechenbarkeit in bestimmten Situationen, die Tatsache, ohne jeglicher Kontrolle, "mitgenommen" zu werden. Fassungslos habe ich am Wochenende die Ereignisse auf dem Loveparade-Gelände in Duisburg mitbekommen, unglaublich, dass beim Zusammenspiel mehrerer ungünstiger Faktoren (und Fehler seitens der Organisatoren?), Menschen ihr Leben lassen.

Doch sind Menschenansammlungen tatsächlich unkalkulierbar, oder sind derartige Situationen im Vorfeld vorhersehbar und somit zu vermeiden? Ich persönlich glaube, dass Panik auch im freien Feld (nicht in beengten Platzverhältnissen) zu Verletzungen führen kann - vielleicht nicht zu Todesfällen in der Größenordnung der diesjährigen Loveparade, aber große Menschenmassen sind unkalkulierbar.
Die Schuldfrage ist aus diesem Grund aus meiner Sicht obsolet, deren Klärung wird kaum die Zutodegetrampelten wieder zum Leben erwecken. Die Menschen erwarten jedoch daraus vermutlich die Vermeidung künftiger, derartiger Unglücksfälle. Oder sie erhoffen es zumindest.

Was bleibt, ist Fassungslossigkeit und die Erkenntnis, dass der Mensch innerhalb der Masse wohl in den seltensten Fälle, die 100-prozentige Kontrolle beibehält. Nicht als Teil der Masse...

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