Montag, 9. Januar 2012
Erbärmlich: Feilschen ums Präsidialamt
Ja, der Wulff. Der hat sich selbst hingerichtet. Er ist politisch eigentlich erledigt, er will es nur nicht so recht wahrhaben. Seine "Ja-Aber"-Strategie hat sich nicht gelohnt, hätte der Mann doch mal lieber ganz am Anfang mit der Wahrheit rausgerückt und sich entschuldigt, da wäre der Spuk schon längst vorbei. Ist er aber nicht, zudem so wie es scheint, die Bild-Zeitung die Sache in die Länge zieht, um vielleicht (oder ganz sicher?) Kapital draus zu schlagen.
Und die Oppsosition bietet bereits ketzerisch der Regierung Gespräche an, um (für den Fall, dass Wulff doch geht) sich zusammen, auf einen "neuen Wulff" festzulegen. Da wird intrigiert, gehetzt und gelogen, was das Zeug hält. Das Feilschen wie auf dem Pferdemarkt geschieht nämlich keinesfalls - wie behauptet - aus der Intention heraus, das Präsidialamt in Würde neu zu besetzen. Es geht einmal mehr um Macht und Aussendarstellung. Auf dass der Bürger, wieder Vertrauen zur Politik fasst...

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Donnerstag, 17. März 2011
Japan: Lebensmittel knapp, Spenden dringend benötigt
Das Erdbebeben und der Tsunami am lezten Freitag haben nicht nur viel Not und Leid über die Menschen gebracht, die Katastrophe hat auch in vielen Gebieten die komplette Infrastruktur des Landes zerstört. Damit kann angesichts ca. 450000 Menschen ohne eigenem Dach über den Kopf, zahlloser Verletzter, etc., aktuell eine Versorgung mit Lebensmitteln nicht mehr gewährleistet werden. Hilfskräfte und Armee können nicht einmal mehr mit schwerem Gerät die betroffenen Gebiete erreichen, Strassen und Zugangswege sind kaputt.
Obwohl hierzulande momentan eine Antiatomdebatte eher als der Elend in Japan die Öffentlichkeit beschäftigt, sollten wir uns alle erst einmal an unsere Mitmenschlichkeit und Solidarität erinnern und für Japan spenden. Jeder soviel, wie er kann, jeder Cent zählt. Das Wohl der Betroffenen in Japan ist momentan dringlicher als eine Endlosdebatte über die Kernenergie.

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Montag, 14. März 2011
Erneute Explosion in Fukushima - Angst vor dem Atom-Gau
Die Wissenschaftler streiten, die Politiker beruhigen: Wie geht es weiter in den japanischen AKWs? Von einer möglicherweise in naher Zukunft anstehenden Katastrophe, will noch keiner was wissen, man befasst sich lieber mit Wahrscheinlichkeitsrechnung und theoretischen Krisenszenarien. Wie im Vorfeld des Unglücks auch und da hat das Wahrscheinlichkeitsgequatsche nichts gebracht.
Die Natur hält nichts von theoretischen Zahlenspielen und hilflosen Scheisshausparolen. Die Wissenschaft hat sich verantwortungstechnisch hinter Zahlen und dem Begriff "Risikoabwägung" versteckt, ihren Aussagen weiterhin uneingeschränkt zu vertrauen, wäre definitiv falsch. Wenn ich in Japan in der Nähe der Unglücks-AKWs leben würde, würde ich - so es denn möglich ist - meine Koffer packen. Denn bei einem ernsthaften Atom-Gau, helfen keine Sprüche und Wahrscheinlichkeitsberechnungen mehr.

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Sonntag, 20. Februar 2011
Vertreten die Grünen eine verrohte Mittelschicht?
Die Grünen haben sich im Laufe der Jahre ganz schön gewandelt. Unbestritten. Sie haben halt verstanden, dass radikale Ansichten, auch wenn sie im Kern wahr sind, nicht zu Wählerstimmen verhelfen. Der Wähler will keinen Ärger, er will Konsens. Da aber Konsens auf breiter Basis nahezu unmöglich ist, liebäugelt der Wähler eher mit "entschärften" Forderungen als mit der Wahrheit.
Und weil dies so ist, haat die Realo-Fraktion die Grünen seit geraumer Zeit übernommen. "Realisierbare Forderungen", wenn auch umweltpolitischer Bullshit-Bingo. In einem hochinteressannten Spiegel-Interview, trifft jutta Ditfurth den Nagel auf den Kopf. Sie sagt
"Grüne und ihre Wähler interessieren sich heute weder für die Produktionsabläufe, noch für die Rohstoffbeschaffung in aller Welt oder für den Giftmüllexport. Die Dominanz des Autoverkehrs haben sie akzeptiert und die Privatisierung der Bahn, die Voraussetzung des derzeitigen Bahndesasters, haben die Grünen im Bundestag mitbeschlossen. Es geht heute bei grüner Umweltpolitik nur noch um das eigene Essen, Ökoklamotten, getrennte Müllsammlung, kein Pestizid im eigenen Vorgarten."

Darin werden sich viele derzeitige Grün-Wähler erkennen: satt, angepasst und weil es stylish und zeitgemäß ist, Grün...

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Dienstag, 15. Februar 2011
Angstzentrum angeblich lokalisiert
Es gibt ängstlichere und weitestgehend mutige Menschen, die jeder vermeintlich kritischen Situation sonnig entgegentrotzen. Doch wie sind diese Unterschiede in Sachen Angstempfinden zu erklären?
Man ging vielfach bisher davon aus, dass Angstgefühle weitestgehend phänotypisch geprägt seien, sprich viel von Erziehung, Umfeld und gemachte Erfahrungen abhängig wäre. Vereinfacht ausgedrückt: Menschen, die ijn einer frühen Phase ihres Lebens, kaum einschneidende, "schlechte" Erfahrungen gemacht hätten, kaum Angst kennen.

Falsch sagen Wissenschaftler der Universität von Berkeley, neuerliche Untersuchungen mittel funktioneller MRT hätten ergeben, dass dafür bestimmte neuronale Vorgänge in zwei Hirnregionen verantwortlich seien.
Aus meiner Sicht, ein interessanter wissenschaftlicher Ansatz, der jedoch den bisherigen Erkenntnissen kaum widerspricht, das Gesamtbild aber vervollständigen könnte.

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