Sonntag, 20. Februar 2011
Vertreten die Grünen eine verrohte Mittelschicht?
Die Grünen haben sich im Laufe der Jahre ganz schön gewandelt. Unbestritten. Sie haben halt verstanden, dass radikale Ansichten, auch wenn sie im Kern wahr sind, nicht zu Wählerstimmen verhelfen. Der Wähler will keinen Ärger, er will Konsens. Da aber Konsens auf breiter Basis nahezu unmöglich ist, liebäugelt der Wähler eher mit "entschärften" Forderungen als mit der Wahrheit.
Und weil dies so ist, haat die Realo-Fraktion die Grünen seit geraumer Zeit übernommen. "Realisierbare Forderungen", wenn auch umweltpolitischer Bullshit-Bingo. In einem hochinteressannten Spiegel-Interview, trifft jutta Ditfurth den Nagel auf den Kopf. Sie sagt
"Grüne und ihre Wähler interessieren sich heute weder für die Produktionsabläufe, noch für die Rohstoffbeschaffung in aller Welt oder für den Giftmüllexport. Die Dominanz des Autoverkehrs haben sie akzeptiert und die Privatisierung der Bahn, die Voraussetzung des derzeitigen Bahndesasters, haben die Grünen im Bundestag mitbeschlossen. Es geht heute bei grüner Umweltpolitik nur noch um das eigene Essen, Ökoklamotten, getrennte Müllsammlung, kein Pestizid im eigenen Vorgarten."

Darin werden sich viele derzeitige Grün-Wähler erkennen: satt, angepasst und weil es stylish und zeitgemäß ist, Grün...

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